Die Ziele des Corporate Podcasts

Stefan TeschBlog, Corporate Podcasting

Ziele Corporate Podcast

Vom Verkauf bis zur Employer Branding: Die Motive für einen Corporate Podcast sind vielfältig. Ich zeige, welche Ziele ein Podcast verfolgen kann.

Sie spielen mit dem Gedanken, für Ihr Unternehmen einen Podcast zu starten? Klar, Podcasts sind in aller Munde (und Ohren) und wer möchte sich nicht zeitgemäß präsentieren!

Doch die wichtigste Frage – auch wenn sie banal klingt – ist jene, was ich mir von meinem künftigen Podcast erwarte und welche Ziele ich mit meinem Corporate Podcast erreichen möchte. Podcasts sind einer von mehreren Kommunikationskanälen, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen. Genauso wie etwa ein Newsletter, eine Website, ein Kundenmagazin oder Social-Media-Auftritte. Es ist eine von vielen Möglichkeiten, mit einer bestimmten Zielgruppe in Kontakt zu treten. Zwangsläufig müssen das nicht die Kunden sein.

Folgende Ziele kann ein Podcast verfolgen:

Verkaufen

Ganz simpel gesagt: Ein Podcast kann Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Natürlich nicht so, wie es in einem Online-Shop passiert. Sondern subtil, als Instrument von Content Marketing. Guten Content und damit Antworten auf die Fragen meiner potenziellen Kunden zu liefern, ist der Kern dieses Podcast-Settings. Mehr dazu im Beitrag Wie der Corporate Podcast Kunden bringt. Funktioniert gut bei B2B sowie B2C, insbesondere in Kombination mit Unternehmens-Blogs. Man holt Kunden in einer frühen Phase der Customer Journey ab; da wo sie sich über mögliche Produkte und Dienstleistungen informieren.

Markenführung & Image

Dies geht mit dem Punkt „Verkaufen“ Hand-in-Hand, denn wer sich über zielgruppenspezifischen Inhalte als Experte positioniert, wertet seine Marke auf und poliert das Image. Interessante Beispiele dafür sind der Podcast der Trumer Privatbrauerei (Einfach leben), in dem es thematisch um nachhaltigen, gesunden und bewussten Lebensstil inklusive Genuss geht. Oder jener Corporate Podcast von Taurus Sicherheitstechnik (Der Sicherheitspodcast) in dem eine Alarmanlagenfirmen über Sicherheit in verschiedensten Bereichen – angefangen von Bierbrauen bis Startup-Investment – mit Studiogästen spricht. Damit positionieren sich diese Unternehmen als Experten in Themengebieten, die im weiteren Sinne mit ihrem Kerngeschäft zu tun haben.

Recruiting

Sie wollen gute Bewerber ansprechen? Klar, das geht mit einem Podcast. Aber bitte sich inhaltlich nicht darauf beschränken, nur darüber zu sprechen, welch toller Arbeitgeber man ist. Viel mehr geht es darum, die eigenen Werte, die Message oder die Mission des Unternehmens in den Vordergrund zu rücken und zum Überthema des Podcasts zu machen. So gewinnt man Hörer, die auf der gleichen Wellenlänge sind und man prägt sich in deren Gedächtnis als Unternehmen ein.

Employer Branding

Es muss nicht nur das Intranet sein, oder ein Mail an die Belegschaft. Gerade in großen Unternehmen, die auf mehrere Standorte verteilt sind, eignen sich Podcasts, um die Mitarbeiter authentisch und auf modernem Weg zu erreichen. Das können nicht nur Worte des CEO sein, sondern auch News aus der Produktentwicklung oder aus der HR in Form von Mitarbeiter-Interviews. Ein prominentes Beispiel für so ein Podcast-Format ist jener der Spar Zentrale Marchtrenk (ausgesprochen frisch) sowie der Audi-Mitarbeiter-Podcast. Und wer die Infos an seine Mitarbeiter nicht coram publico verbreiten möchte, kann Podcasts auch hinter eine Schranke setzen. Dann scheinen sie nicht in den öffentlich zugänglichen Plattformen auf. Beispiel für einen Corporate Podcast mit Recruiting als Ziel ist der Lehrlings Podcast der österreichischen Wellpappe Industrie.

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Interessenvertretung

Interessensvertretungen und Dachverbände sind stets darum bemüht, ihre Leistungen gegenüber ihren Mitgliedern hervorzuheben, darauf hinzuweisen und ihre Mitglieder zu servicieren. Podcasts sind ein guter Kanal dafür dafür, denn damit signalisiert man seinen Mitgliedern, dass man zeitgemäß kommuniziert und gleichzeitig auch die breite Öffentlichkeit daran teilhaben lässt (Zweitnutzung als PR-Instrument). Beispiele dafür sind unter anderem die Wirtschaftskammer Österreich (u. a. ImmoLab – der Podcast für die Immobilienbranche, Podcast der Fachgruppe Werbung Wien), der Marketing Club Österreich (MCÖ Podcast), der Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen (emotional#dws) sowie der Dialog Marketing Verband Österreich (DialogQuartett Podcast).

Visitenkarte & Prestigeprojekt

Selbstverständlich darf der eigene Podcast auch ein reines Prestigeprojekt sein! Ein Corporate Podcast fungiert als Visitenkarte und als Commitment zu zeitgemäßer Kommunikation. Die Kosten für einen Corporate Podcast sind überschaubar (mehr dazu im Beitrag Preisbeispiel: Die Kosten für einen Corporate Podcast), die Produktion lässt sich prima auslagern und der inhaltliche Pool für spannende Folgen schlummert ohnedies im eigenen Unternehmen.

Fazit

Die Ziele eines Corporate Podcasts definiert man am besten zu Beginn, noch bevor man sich an die Entwicklung des Podcast-Formats macht. Denn definiert man zuerst das Kommunikationsziel, ergibt sich daraus die Zielgruppe und daraus wiederum die inhaltliche Ausrichtung.

Titelfoto: Jonathan Velasquez/Unsplash